Skaten
in Herne
In Herne und Wanne Eickel
gibt es zur Zeit vier Skateboardanlagen ("Skatepark" in Wanne Eickel an
der Autobahn, "Skatepark" Heisterkamp, "Miniramp" Schloß Strünkede,
"Skatepark" im Gysenberg), die sehr viel Geld gekostet haben und allesamt
nahezu unbenutzt bleiben.
Warum
unbenutzt?
Warum unbenutzt? wird sich
der eine oder andere fragen. Gibt es denn zu wenig Jugendliche die Gefallen
am Rollsport gefunden haben? Das könnte einem äußeren Beobachter
bei Betrachtung dieses Sachverhaltes wohl in den Sinn kommen.
Nein,
das ist ganz und gar nicht so. In Herne wie auch in den anderen Städten
des Ruhrgebiets gibt es durchaus eine Menge Jugendlicher, die diese Sportart
mit Leidenschaft betreiben. Möglichkeiten, um diesen Sport auszuüben,
gibt es aber nur begrenzt. An öffentlichen Gebäuden, Plätzen,
sowie in stark bewohnten Gebieten gibt es nicht allzu selten Ärger
mit den Anwohnern, Sicherheitsdiensten, sowie mit der Polizei.
Daher ist man hierzulande
oftmals gezwungen, zur Ausübung des Sports auf Skateboardanlagen auszuweichen.
Dies klappt in anderen Städten wie z.B. Wuppertal, die mit großem
Erfolg eine einzige Indoor-Skateboard-Anlage errichtet haben, auch sehr
gut. (Anmerkung dazu: In Wuppertal wurde vor einiger Zeit ein Musterbeispiel
für eine schöne Indoor-Skateboard-Anlage geschaffen, die aus
städtischen Töpfen gefördert wird. Die Halle hat das komplette
Ruhrgebiet bis hin nach Köln und Bonn als Einzugsgebiet. Es gibt mehrere
große Skateboard-Wettbewerbe pro Jahr, bei denen auch schon die Weltelite-Fahrer
im Skateboarden ihre Kunststücke gezeigt haben.) Nun, Herne hat gleich
4 Anlagen! Warum steht Herne so im Abseits bei den jugendlichen Skatern?
In
den Sand gesetzt
Die Antwort ist ganz einfach:
Ohne Frage, die vier Anlagen haben bestimmt eine Menge Geld gekostet, aber
im Grunde genommen könnte man sie gleich morgen komplett abreissen
und keinen würde es stören.
Kürzlich erst wurde
der Versuch unternommen in Herne eine Skateboardhalle (am Wananas) zu errichten,
die, wie ist es auch anders zu erwarten, auch in den Sand gesetzt wurde.
Dort hatte man versucht in eine recht kleine Halle Rampen hineinzustellen,
die für eine viel größere Fläche bestimmt waren. Folglich
waren die Rampen viel zu steil, so daß sie im Prinzip nicht genutzt
werden konnten. Dazu kam, daß diese Rampen hoffnungslos veraltet
waren.
Im Vorfeld wurden den städtischen
Beamten sogar Pläne und Adressen von Rampenbauern eingereicht, die
eine perfekte Nutzung der Halle ermöglicht hätten. Außerdem
wurde ein Scheck über 1500 DM für den Holzboden der Skateboardhalle
an die Stadt übergeben, der meines Wissens nie eingebaut wurde. Das
schlimme an der Sache ist, daß die Verantwortlichen in engem Kontakt
mit erfahrenen Skateboardfahrern standen, die immer wieder darauf hinwiesen,
wie wichtig es ist eine Skateboardanlage von Profis zu gestalten, von Leuten
die sich auskennen. Denn nur diese Leute wissen wie man es richtig macht.
Nach vier gescheiterten
Versuchen sollte man doch gelernt haben!? Wenn man ein Haus bauen will,
dann zieht man sich einen Architekten zu Rate- wenn die Stadt Herne eine
Skateboardanlage errichten will, dann macht sie es lieber selbst- denn
die Stadt Herne, die kennt sich aus... in allem!
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